Degenerative Mielopathie
DM steht für Degenerative Mielopathie
DM ist eine komplex-vererbte Krankheit, d.h. mehr als ein Gen kontrolliert dabei den Erbgang. Der DM-Test zeigt eine Mutation, die einen Teil der Vererbung kontrolliert. (Quelle)
Die Symptome:
- Probleme bei der Koordination der Hinterhand.
- Schleifen mit Krallen.
- Überkreuzen der Hinterläufen, Wegkippen und Einsacken beim Drehen.
- Verspnnungen der Musklulatur in den überlasteten Bereichen.
- Der Hund zieht die Hinterläufe nach durch die fortgeschreitende Lähmung.
- Unkoordinierte Bewegungen der Hinterhand. (Quelle)
"Wie diagnostiziert man eine DM?
Die Diagnose stützt sich auf die Krankengeschichte, die den langsamen Verlauf der Gangstörung und die Abwesenheit von Schmerzen beinhalten muss. Mit Hilfe von Bildgebenden Verfahren werden andere Ursachen für Rückenmarksfunktionsstörungen ausgeschlossen. Bei den bildgebenden Verfahren steht die Kernspintomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie, MRT) im Vordergrund, da nur diese Technik das Rückenamark und das umgebende Gewebe zufriedenstellend abbilden kann. Liegen keine Veränderungen im Sinne einer Kompression durch vorgefallene Bandscheiben oder knöcherne Vorwölbungen sowie andere Entzündungen oder Missbildungen des Rückenmarks vor, wird die DM im Ausschlussverfahren diagnostiziert.
Problematisch wird die Art der Diagnose dann, wenn zusätzlich zur Degenerativen Myelopathie gleichzeitig eine Kompression der Nervenabgänge des Rückenmarkes (Cauda equina Kompressions-Syndrom) und/oder eine Hüftgelenksdysplasie vorliegt, die beim älteren DSH sehr häufig gefunden wird und die DM „maskiert“.
Leider lässt sich die eindeutige Diagnose aber erst nach dem Tod der Tiere durch die Untersuchung von Rückenmarkschnitten unter dem Mikroskop stellen, wobei der Abbau der langen Nervenfasern offensichtlich wird." (Quelle)
"Was sagt der Gentest?
Der Gentest identifiziert Hunde ohne die Mutation, Hund die Anlageträger sind und Hund die reinerbig für die Miutation sind. Diese haben das höchste Riskio an einer DM zu erkranken. Allerdings sagt der Test nur etwas über das Risiko und nicht über den tatsächlich manifesten Ausbruch der Krankheit. Aber auch genetisch vorbelastete Hunde müssen nicht zwingend erkranken. Der Gentset reicht daher keinesfalls aus, um DM zu diagnostizieren, sondern dient vor allem der Zuchtselektion. Ein Hund der negativ auf die SOD1 Mutationgetestet wurde, kann an dieser Form der DM nicht erkranken. Allerdings ist der Test sehr spezifisch für eine bestimmte Mutation und kann nicht alle möglichen Fehler in dem Gen festsellen, die sehr wohl vorliegen können. Der Test kann also keine DM ausschließen."
Ein DM-gefährdeter Hund bekommt nicht zwangsläufug Symptome und wird tatsächlich erkankt. Die Forschungen von Dr.Coates in der Veterinary Medical Database zeigten, dass 13 von 1567 der Chesapeake-Bay-Retreaver, die bei veterinärmedizinischen Lernkrankenhäusen vprgestellt wurden, klinisch an DM erkrankt waren. Das sind 0,83%. Es ist zu erwarten, dass die große Mehrheit der Risiko_hunde keine DM entwickeln werden. (Quelle)
Therapie/Behandlungsmöglichkeiten
Wird degenerative Myelopathie vermutet, ist keine ursächliche medikamentöse Therapie bekannt. Bei akuten Krankheitsschüben kann kurzfristig Kortison versucht werden. Schmerzmittel sind wirkungslos, Vitamine ebenfalls.
Auf Dauer essenziell ist ausreichende Bewegung, um die Koordination zu verbessern und die Muskulatur zu erhalten. Im Frühstadium wären dies z. B. Traben, Joggen und Schwimmen.
Bei stärkeren Lähmungserscheinungen muss unbedingt Physiotherapie durchgeführt werden. Nach einer Studie aus der Schweiz kann dadurch eine wesentlich längere Überlebenszeit auch bei stärker betroffenen Patienten erzielt werden. (Quelle)
Wie sieht es aus mit der DM bei unseren Hunden?
Als ich nach einem Deckrüden für unseren ersten Wurf mit Shameera gesucht habe, wusste ich, dass sie DM-Trägerin ist. Nach vielen Gesprächen mit Züchtern und Clubs (auch für anderen Rassen), nach vielen Internetrecherschen war ich überzeugt, dass die Genkombination nicht relevant ist. Es wurde gesagt, dass man da kein Rücksicht nehmen soll/braucht. Das beweißt z.B. das Interview mit Dr.med.Stephan Böhm:
"Frage: Sollten Träger mit Träger Verpaarungen vermieden werden, auch wenn es keine Hinweise auf DM in Stammbaum gibt?
Antwort: Das Züchten zwischen zwei Trägern des Anfälligkeitsgens (bei deren nahen Verwandten keine klinischen Zeichen von DM bekannt sind) wird nur ein niedriges Risiko in sich bergen, dass dabei klinisch kranke Nachkommen herauskommen. Der Trägestatus sollte in solch einem Falle dann eher als ein Fehler gewertet werden, der durch positive andere Merkmale bei beiden Hunde, die für das Züchten ausgewählt wurden, aufgewogen wird." (Quelle)
"Prophylaktische Untersuchung bei Zuchttieren
Sofern der Gentest ausgereift sein wird, könnte z. B. beim Deutschen Schäferhund bereits im Welpenalter, d. h. möglichst vor dem Verkauf des Hundes getestet werden. Dies wäre optimal, da sich die Erkrankung sonst erst im fortgeschrittenen Alter zeigen würde, aus zuchthygienischer Sicht natürlich viel zu spät.
Aktuelle diagnostische Vorgehensweise bei Patienten mit Ataxie oder Paraparese
- Klinisch neurologische Untersuchung
- Ausschlussdiagnostik wie bisher mittels bildgebender Verfahren, evtl. auch Elektrodiagnostik. Muskelbiopsie und Liquoruntersuchung.
- Gentest: Sind diese Untersuchungen alle negativ und die Klinik passt, wäre bei den 5 in der Studie untersuchten Rassen ein positiver Gentest (nahezu) beweisend für das Vorliegen einer degenerativen Myelopathie, ein negativer Gentest würde eine degenerative Myelopathie (nahezu) ausschließen.
Cave: Ein positiver Gentest ohne die weiterführende Diagnostik ist völlig ohne Aussagekraft, da der momentan gelähmte Hund trotzdem eine (oder mehrere) andere Erkrankung(en) des Rückenmarks oder der Wirbelsäule haben kann!
Fazit Diagnostik
Die Diagnose einer degenerativen Myelopathie bleibt weiterhin eine Herausforderung. Der Gentest sollte wenn überhaupt momentan nur bei bestimmten Rassen eingesetzt und vorsichtig interpretiert werden. " (Quelle)
Im April 2020 hat uns die traurige Nachricht, dass ein Hund aus dem E-Wurf DM-betroffen ist und leichte Symptome von DM zeigt.
Für uns war das es ein Schock. Natürlich wünschen wir uneren Welpenkäufern, dass die Hunde, die bei uns geboren werden solange wie möglich gesund bleiben. Das das nicht der Fall ist, macht uns sehr traurig. Ändern können wir aber das nicht. Und irgendwas besser machen können wir auch nicht!
Seit dem Jahr 2016 (unser F-Wurf) verpaaren wir unsere Hündinnen NUR mit Deckrüden, die DM und MH-frei sind.
Unser D-Wurf ist auch "save", da der Deckrüde auch DM-frei war.
Was bedeutet die Tatsache, dass ein E-Hund DM-betroffen ist, für unseren Welpenkäufer?
Da Shameera die Trägerin war und Cerdik (Würfe A, C, E) und Gengsi (Wurf B) nicht auf DM getestet waren, können auch andere Hunde aus diesen Würfen betroffen sein, also den geänderten Gen in sich tragen.
Da ein Hund aus dem B-Wurf DM-frei ist, war Gengsi höchstens auch ein Träger.
Cerdik konnte Träger oder DM-betroffen sein. Da er 12 Jahre und 3 Monate alt geworden ist und bis zum sein Tod keine DM-Symptome gezeit hat, war er entweder ein Träger oder DM-betroffen,
Da auch die Eltern von Gengsi und Cerdik nicht auf DM getestet waren, kann man jetzt nur spekulieren. Mehr Fakten:
- Die Eltern von Cerdik und Gengsi (die beide Väter von unseren A, B, C und E Würfen waren ja Bruder) sind 11 und 13 Jahre alt geworden.
- Gengsi ist 10 Jahre alt geworden
- Cerdik ist 12 J.3 Mon. alt geworden
- Shameera ist fast 12 Jahre alt geworden (3 Wochen hat sie bis zum 12.Geburstag nicht geschafft...)
- der Vater von Shameera ist 12 Jahre alt geworden
- die Mutter von Shameera ist 14 Jahre alt geworden.