Tiergestützte Pädagogik

 

   Seit August 2012 bekommen unsere beide Hündinnen eine Ausbildung als Schulhunde. Auf diese Seite bekommst du Antworten auf folgende Fragen:


    - Was ist tiergestützte Pädagogik?

    - Warum Schulhunde?

    - Wie läuft die Ausbildung?

    - Wie wird es in der Schule umgesetzt?

 

Die Bilder auf diese Seite sind von Andreas Agsten, Martina Windschleif und mir gemacht. Viele Informationen sind aus dem Buch von Lydia Agsten "HuPäSch - Hunde in die Schule" genommen.

 

Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive und einmalige Wirkung der Tiere bei der Erziehung und Bildung.  Sie ist eine Abzweigung von tiergestützte Therapie.

       Tiergestützte Therapieverfahren sind alternativmedizinische Behandlungsverfahren zur Heilung oder zumindest Linderung der Symptome bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen und Behinderungen, bei denen Tiere eingesetzt werden. 

      Hunde wirken einerseits beruhigend und als Sicherheitssignal, andererseits funktioniert ihre Kommunikation anders als die zwischenmenschliche Kommunikation. Diese Verschiebung der Kommunikationsweise bewirkt, dass zwischen Hund und Patient verletzungsfreier und offener interagiert wird. Hunde besitzen einen hohen Aufforderungscharakter, was Kontaktaufnahme und Zuwendung betrifft. Darüber hinaus wirken sie integrierend.

     Hier sind nur einige Aspekte, wo Schulhunde Lehrpesonal untestützen können:

- Förderung der Wahrnehmung;

- Förderung der Motorik;

- Förderung der emotionalen Entwicklung;

- Förderung der sozialen Entwicklung;

- Sprachtraining;

- Angstabbau.

 

      Verschiedene Studien haben folgende Wirkungen von Schulhunden auf Schüler/innen festgestellt:

- Psychische/physiologische Wirkungen (Blutdruck senkt, Kreislauf wird stabilisiert, Stresslevelsenkt usw.).

- Psychische/psychologische Wirkungen (Hunde motivieren durch ihre Anwesenheit, die Selbstwertgefühl der Kinder steigt).

- Soziale Wirkungen (der Umgang mit dem Hund fördert positiv die emotionale Etwicklung eines Menschens und der Hund wirkt als  soziale Katalystor).




Wie kamen wir auf die Idee, unsere Hunde als Schulhunde auszubilden?

 

   Schon bei Rasseauswahl war es mir sehr wichtig, dass mein zukünftiger Hund menschen- und kinderfreundlich ist. Der Weiße Schäferhund ist ein unbestrittener Familienhund. Außer einige wenige Ausnahmen, die auf schlechte Sozialisierung und/oder nicht artgerechte Haltung zurückzuführen sind, sind Hunde dieser Rasse menschenfreundlich, selbstsicher, nicht aggressiv. Als zusätzliche Vorteile kann man sehr geringen Speichelausfluß, kuscheliges weißes Fell und gut lesbare Gesichtsmimik nennen. 

    Unsere beide Mädels: Shameera und Leona haben zudem eine Grundausbildung (Shameera hat Begleithundprüfung schon bestanden, Leona macht das bestimmt im Frühjahr 2013), was auch unbedingt nötig ist, um den Hund in der Schule unter Kontrolle zu haben.

    Einige Male habe ich mit meinen Hunden an Veranstaltungen für Kinder im Verein für Deutsche Schäferhunde teilgenommen und habe gesehen, wie gern die beiden mitmachen!

   

   
    Leona bei der Arbeit (Sommer 2012):


    Wie läuft die Ausbildung?


 Um ein Zertifikat von ColeCanido zu bekommen, muss man 5 Seminare besuchen. Zweimal bin ich schon nach Iserlohn gefahren: zum Einführungsseminar mit Leona und zum Basisseminar mit Shameera. Die Seminare dauern immer 2 Tage und beinhalten Theorie-Blocks und Praxis-Blocks. Folgende Fotos ermöglichen einen kurzen Einblick.

         Theorie:


 

           Praxis:

 

Die beiden Videos zeigen den praktischen Teil des Seminars. Zu sehen ist, wie ich mit beiden Hunden (oben - mit Shameera, unten - mit Leona) ein Parcours laufe. Dabei werden wir von einer Hundetrainerin beobachtet, die uns nachher eine Team-Beurteilung ausgestellt hat.

Ah ja, und nicht zu vergessen: im August 2012 (als ich mit Leona da war) haben wir die heißesten Tage des Jahres gehabt (über 35 Grad im Schatten!) Ein Wunder, dass Hunde überhaupt Lust hatten, irgendwas mit uns zu machen!!!

   

       Wie wird es in der Schule umgesetzt?

 

     Im Dezember 2012  habe ich angefangen Shameera mit in meine Schule, wo ich 1-mal pro Woche während meines Studiums war. Ich  war Förderlehrerin im Projekt "Lesen ist schlau", wo Schülerinnen und Schüler mit Leseschwierigkeiten Hilfe bekammen und lernten, RICHTIG zu lesen. Shameera wurde mit Begeisterung aufgenommen. Kinder mochten es, einen Hund um sich zu haben, ihn zu streicheln, mit ihm zu sprechen. Shameera genoßt die Aufmerksamkeit.

    Sei August 2019 nehme ich Leona und Ashanti 1 mal pro Woche mit zu meiner jetzigen Schule.

       Shameera in der Schule:

  Ttouch-Seminar am 6./7.July 2013


Im July 2013 war es wieder soweit: Leona und ich waren in Iserlohn auf Ttouch-Seminar. Über Ttouch kann man googeln oder "youtubern", die schnelle Erklärung: mit Hilfe von verschiedenen kreisenden Bewegungen wird der psychische Zustand des Tiers untestützt und in der richtigen Bahn gelenkt. Klingt ungewöhnlich, aber man darf nicht einfach "nein" oder "glaube ich nicht" sagen - zuerst muss man auprobieren. Und da die Erfinderin dieser Methode Linda Tellington schon seit Jahren mit Hunden, Pferden, Katzen aber auch mit Schlangen und anderen Tier erfolgreich arbeitet - wollte ich auch Ttouch erlernen. Also, das war wie immer interessant, hat viel Spaß gemacht. Und die Eindrücke sind hier: